Schlafmedizin

Schlafmedizin

Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es im Schlaf durch zurückfallen von Zunge und anderen Halsweichteilen zu einer Verengung des Rachens.

Dies führt zu einer Verringerung der Atmung oder kompletten Atemaussetzern.

Der daraus resultierende Sauerstoffmangel führt zu ständigen unbemerkten Weckreaktionen.

Diese nächtliche Belastung des Körpers löst eine spürbar verminderte Leistungsfähigkeit und Tagesmüdigkeit aus, was zu Sekundenschlaf führen kann und das Unfallrisiko z.b. im Straßenverkehr deutlich erhöht.

Häufig sind Herz-Kreislauferkrankungen die Folge. Bluthochdruck, der unklar und schwer beeinflussbar erscheint, ist eine der wichtigsten Folgeerkrankungen der Schlafapnoe.

Bei bis zu 72% der Schlafapnoiker liegt eine solche arterielle Hypertonie vor. Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigt deutlich und soll bei Schlafapnoikern doppelt so hoch sein. Auch das Risiko für Diabetes mellitus wird mit dem Schlaf-Apnoe-Syndrom verdoppelt. Depressionen treten ebenfalls gehäuft auf.

8 Millionen Deutsche leiden am nicht erholsamen Schlaf. Auch 8% der 6- 13- jährigen Kinder schnarchen und bis zu 4% der aller Kinder haben ein richtiges Schlaf-Apnoe-Syndrom. ADS- Kinder sind besonders oft betroffen.

Unterkiefer-Protrusionsschiene

In vielen Fällen kann eine sogenannte Unterkiefer-Protrusionsschiene die Standardbehandlung mit einer sogenannten CPAP-Maske ersetzen. Auch Schnarchen ohne Atemaussetzer kann die Lebensqualität einschränken und eine Partnerschaft belasten. Eine Unterkieferprotrusionsschiene kann in vielen Fällen das Schnarchen reduzieren oder ganz abschalten.

Vor und nach der Behandlung ist eine genaue Auswertung des Schlafes nötig durch Polygraphie Bzw.  Polysomnographie nötig. 

Wir arbeiten eng mit einem Netzwerk aus HNO-Ärzten und Schlafmedizinern aus der Region zusammen, um Ihnen die bestmöglichen Behandlungsoptionen zu bieten.

  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Unterkieferprotrusionsschiene
  • Somnoskopie
Schlafapnoe-Syndrom

Leitsymptome des Schlafapnoesyndroms (OSA):

  • Lautes und unregelmäßiges Schnarchen
  • Atemstillstände während des Schlafes
  • ausgeprägte Tagesschläfrigkeit als Folge des nicht erholsamen Schlafes

Zusätzlich können auftreten:

  • unruhiger Schlaf und häufiges nächtliches Erwachen (92-97% der Patienten)
  • morgendlicher Kopfschmerz (24-39%)
  • „Herzrasen“
  • häufiges nächtliches Wasserlassen (3-30%)
  • morgendliche Mundtrockenheit (als Folge der Mundatmung)
  • Heiserkeit und Halsschmerzen
  • Erektile Funktionsstörungen (bis 50%)
  • intellektueller Leistungsabfall (Vergesslichkeit, Konzentrationsschwächen: 49-83%)
  • gastroösophagealer Reflux (Magensäure-Rückfluss)

begünstigende Faktoren der Schlafapnoe:

  • Schlafen in Rückenlage
  • Übergewicht (BMI ab 25, vermehrt ab 30)
  • Drogeneinfluss (Alkohol, Medikamente: Schlafmittel, Muskelrelaxantien)

verursachende anatomische Faktoren:

  • vergrößerte Tonsillen und Adenoide (Kinder!)
  • ungünstiges Verhältnis Zungengröße/Kiefergröße
  • rückverlagerte Kiefer
  • ausgeprägt kurzer/enger Hals (angeboren oder z.B.im Sportstudio erworben)
  • vergrößerte/verlängerte, schlaffe Zäpfchen und flottierender Weichgaumen
  • allergische Nasenschleimhautveränderungen (Trockenheit der Nasen- und Nebenhöhlenschleimhäute)
  • Einengung des Naseneingangs und Verkrümmungen der Nasenscheidewand

kurz- und mittelfristige Folgen der obstruktiven Schlafapnoe:

  • Manifestation eines arteriellen Bluthochdruckes
  • erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes mellitus
  • zwanghafter Drang zum nächtlichen Wasserlassen (Nykturie)
  • Depressionen

soziale Folgen bei exzessiver Tagesschläfrigkeit:

  • erhöhte Unfallgefahr im Straßenverkehr, bei der Arbeit und im Haushalt
  • Probleme im Sexualbereich
  • Partnerprobleme, soziale Vereinsamung
  • Jobverlust
Unterkieferprotrusionsschiene

Ziel der Schienentherapie ist es, eine Verengung der oberen Luftwege (= Obstruktion) abzustellen. Insbesondere die Lage des Unterkiefers und die der anhängenden Weichgewebe (Zunge, Weichgaumen etc.) soll verändert werden. Es geht darum, den Unterkiefer nach vorne zu verlagern (in eine sog. Protrusion) und damit den hinteren Zungenraum frei zu machen und frei zu halten.

In geeigneten Fällen kann dies auch durch eine kieferorthopädischen Regulation oder mit operativen Mitteln der Kiefer-Gesichts-Chirurgie erreicht werden. Beide zahnärztliche Therapieoptionen sind aufwendiger, besitzen aber einen sehr guten, zumeist anhaltenden Effekt auf die OSA und führen zu einer vollständigen Beseitigung der obstruktive Schlafapnoe, ohne dass man nach erfolgreichem Behandlungsabschluss noch Hilfsmittel benötigt. Wir kooperieren mit Kieferorthopäden und Kieferchirurgen und überweisen Fälle, bei denen eine Erfolgschance besteht, zu diesen Spezialisten.

In den meisten Fällen ist jedoch eine Behandlung mit sog. (intraoralen) Protrusionsschienen angezeigt, auf die wir in unserer Praxis spezialisiert sind.

Somnoskopie

Bei der Somnoskopie werden sie durch einen Anästhesisten in einen künstlichen Schlaf versetzt.

Ein Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht dann mit einer Kamera die Atemwege in unterschiedlichen Schlafpositionen.

So können Engstellen in unterschiedlichen Ebenen entdeckt werden.

Darüber hinaus kann bereits die Wirkung einer Unterkieferprotrusionsschiene getestet und die Suche nach einer passenden Therapie vereinfacht werden.

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